Let’s Sing 2026
Wer Karaoke liebt, weiß: Die Let’s-Sing-Reihe ist wie ein Weihnachtskarten-Austausch mit Leuten, die man mag, aber nie wirklich trifft. Jedes Jahr kommt zuverlässig eine neue Ausgabe ins Haus, und jedes Jahr fragt man sich: Muss ich wirklich schon wieder antworten?
Mit Let’s Sing 2026 feiern wir offiziell 15 Jahre Karaoke im Wohnzimmer – und das Spiel feiert diesen Geburtstag, indem es größtenteils genauso aussieht und funktioniert wie letztes Jahr. Mikrofone gezückt, App gestartet, Freunde gezwungen mitzusingen: Die Routine setzt sofort ein. Und genau diese Routine ist gleichzeitig der größte Vorteil und die größte Bremse des Spiels.
Songliste & Musikangebot
35 Songs bringt die Standardausgabe erneut mit – dieselbe Zahl wie im Vorjahr. Die Auswahl ist modern, radiofrequent, partytauglich, solide durchmischt. Billie Eilish, Chappell Roan & Co. decken den Pop-Sektor ab, ein paar Klassiker lockern es auf, und der Rest ist ein gewohnter Mix aus Chart-Tauglichkeit und Füllmaterial.
Die Tracks funktionieren technisch gut: sauber, schnell geladen, stimmstabil genug, um auch schiefe Töne nicht sofort als akustisches Verbrechen zu ahnden. Trotzdem bleibt das Grundproblem bestehen: 35 Songs sind für Vielspieler einfach zu wenig.
© Nintendo / PLAION GmbH / Voxler SASUnd genau an dieser Stelle kommt der VIP-Pass ins Spiel. Der bietet wieder über 180 Songs, inklusive vieler der Evergreens, die man eigentlich erwartet, wenn man „Karaoke“ sagt. Das Abo bleibt ein zweischneidiges Schwert: Es macht Let’s Sing 2026 langfristig erst richtig nutzbar, aber man merkt auch deutlich, wie sehr das Hauptspiel darauf ausgerichtet ist.
Wer einfach nur eine Party schmeißen will, merkt das kaum. Wer jede Woche singt, kommt ohne VIP kaum weit.
Gameplay & Modi
Das Gameplay ist die Definition von „bewährter Standard“. Classic-Modus? Check. Duett-Modus? Check. Kompetitive Score-Jagd? Auch da. Das Scoring bleibt fair, die Darstellung vertraut, die Bedienung simpel. Und genau so soll ein Karaoke-Spiel funktionieren – keine Experimente, keine Learning-Curve, direkt rein ins Mikro.
Neuheiten halten sich dagegen in Grenzen. 2026 bringt keine radikale Mechanik, kein spielveränderndes Feature. Die UI wurde leicht poliert, Menüs reagieren minimal schneller, und das 15-Jahre-Branding hängt überall wie die Deko einer Jubiläumsfeier, die man höflich zur Kenntnis nimmt.
© Nintendo / PLAION GmbH / Voxler SASTechnisch macht das Spiel weitgehend, was es soll. Die Smartphone-App bleibt die bequemste Lösung, schließt schnell, erkennt Stimmen stabil und ist gerade für spontane Partys ideal. USB-Mikrofone funktionieren plattformabhängig ordentlich, aber nicht perfekt. Kleinere Aussetzer oder Anschlusszickereien können vorkommen – nichts Katastrophales, aber erwähnenswert.
Die Kompatibilität mit der kommenden Switch-Generation wirkt wie ein strategischer Bonuspunkt, auch wenn das Spielerlebnis selbst dadurch nicht anders wird.
© Nintendo / PLAION GmbH / Voxler SASAlles in Allem ist mir allerdings aufgefallen, dass die Stimmlagenerkennung seit meinem Let’s Sing 2025 Test für die Xbox doch deutlich verbessert wurde.
Multiplayer & Party-Faktor
Und hier glänzt das Spiel am deutlichsten: Mit mehreren Leuten im Raum steigt der Spaßfaktor exponenziell. Let’s Sing 2026 ist ein klassisches Party-Game, in dem Perfektion zweitrangig wird, sobald die ersten Leute anfangen, bei zu hohen Tönen in die Kopfstimme zu flüchten und bei Duetten plötzlich dieselbe Zeile gleichzeitig zu brüllen.
Es ist zugänglich, schnell erklärt, und es schafft genau die Stimmung, für die diese Reihe gemacht wurde: Laut, chaotisch, herzlich.
Fazit: 7/10
Let’s Sing 2026 ist genau das, was man erwartet – kein Stück mehr, aber auch kein Stück weniger. Wer die 2025er Version besitzt, bekommt hier vor allem eine neue Songliste, etwas frischere Präsentation und die Gewissheit, dass das Spiel auch auf zukünftiger Hardware problemlos läuft.
Wer ein unkompliziertes Karaoke-Game für Partys sucht, greift zu und hat garantiert Spaß.
Wer Innovation erwartet oder ohne VIP-Pass langfristig glücklich sein möchte, findet hier wenig Gründe zum Upgrade.Kurz gesagt: Solide Karaoke-Unterhaltung mit jährlichem Serien-Déjà-vu. Perfekt für die nächste Feier – aber kein Must-Have für Besitzer des Vorjahres.


Als typisches Kind der 90er begann Viktors Gamingleidenschaft mit der PS1 und dem N64 – die erste eigene „Konsole“ war ein lila-transparenter Gamebody Colour mit Pokémon in der gelben Edition. Von Playstation 1-4 wanderten relativ regelmäßig neue Konsolen und Spiele ins Haus, am Liebsten Titel wie Silent Hill, Haunting Ground, Final Fantasy und Kingdom Hearts, aber auch Gamecube, Wii und Switch zogen über die Jahre ein.
Erst mit dem Release der Xbox Series X wanderte er aus dem Camp Sony ab.
In den 2010ern entdecke er seine Liebe für RPG Maker-Klassiker wie Ib und The Witch’s House – denn dafür reichte der schwache Laptop noch aus. 😉 Vom ersten „großen“ Gehalt gab’s dann den ersten Gaming PC, auch wenn er heute einen entspannten Abend auf der Couch mit dem Controller in der Hand bevorzugt.
Heute faszinieren ihn die verschiedensten Titel, von „Baldur’s Gate 3“ über „Stardew Valley“, „Red Dead Redemption 2“ oder auch „Stray“. Ob Adventure, Horror, Fantasy oder Farming Sim – das Genre ist nicht wichtig, hauptsache der Spielspaß stimmt!
Wenn’s mal ein Gaming-Abend ohne PC sein soll, greift Viktor sowohl auf Pen&Paper Klassiker wie Shadowrun und DSA zurück, aber er probiert auch gerne Systeme aus, die weniger bekannt sind („One in a Million / Discworld“ oder „Wanderhome“).
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