Planet of Lana
Ich hatte in den letzten Tagen die Gelegenheit, Planet of Lana zu spielen und auch hier war ich positiv überrascht. Obwohl das Spiel auf den ersten Blick eher schlicht wirkt und mit seiner ruhigen Präsentation fast schon märchenhaft daherkommt, schafft es etwas Besonderes: Es spricht sowohl ein jüngeres Publikum als auch erwachsene Spieler an. Die liebevoll gestaltete Welt, die entspannte Spielmechanik und die warmherzige Atmosphäre machen es zu einem Titel, der deutlich mehr bietet, als man zunächst vermuten würde.
Ein wunderschöne Atomsphäre
Planet of Lana ist eines dieser Spiele, die nicht mit großen Effekten beeindrucken müssen, sondern mit Atmosphäre. Vom schwedischen Studio Wishfully entwickelt, erzählt das Spiel eine kleine, aber emotionale Geschichte über Lana, die sich nach einem Maschinenangriff auf ihre Heimat auf die Suche nach ihrer entführten Schwester macht. Begleitet wird sie von der knuffigen Kreatur Mui, die schnell mehr wird als nur ein Helfer, sie ist ein echter Begleiter, der dem Spiel viel Herz verleiht.
Was sofort auffällt, ist der einzigartige handgemalte Grafikstil. Viele Szenen wirken wie bewegte Gemälde, und das Zusammenspiel aus Farben, Animationen und Kamerafahrten sorgt dafür, dass jeder Abschnitt etwas Besonderes wirkt. Dazu kommt der stimmungsvolle Soundtrack von Takeshi Furukawa, der die emotionale Reise perfekt einfängt, mal ruhig, mal dramatisch, aber immer passend. Spielerisch setzt Planet of Lana auf eine Mischung aus ruhigen Plattform-Passagen, kleinen Rätseln und einigen Szenen, in denen man sich an feindlichen Maschinen vorbeischleichen muss. Die Rätsel sind nicht schwer, aber kreativ genug, um nie langweilig zu werden. Alles wirkt sehr bewusst entschleunigt, das Spiel möchte mehr berühren als herausfordern, und genau das macht seinen Charme aus.
© Wishfully / Thunder PublishingAngenehme Technik
Auch wenn Planet of Lana ein reines 2D-Spiel ist, wirkt die Welt erstaunlich lebendig. Die handgemalten Hintergründe, die ruhig animierten Landschaften und die weichen Kamerafahrten verleihen dem Spiel eine Tiefe, die man in dieser Form nicht oft sieht. Man vergisst schnell, dass man sich eigentlich nur auf einer zweidimensionalen Ebene bewegt und genau das zeigt, wie viel Liebe im Detail steckt.
© Wishfully / Thunder PublishingDie Steuerung fühlt sich von Anfang an angenehm vertraut an. Egal ob man lieber mit Tastatur & Maus oder mit dem Controller spielt: Nach wenigen Minuten hat man das Wichtigste verinnerlicht.
Besonders die Zusammenarbeit mit Mui geht leicht von der Hand. Ein kurzer Tastendruck reicht, um ihm Befehle zu geben oder kleine Rätsel zu lösen. Das ist wirklich schön gelöst, weil man nie das Gefühl hat, gegen die Steuerung zu kämpfen, alles bleibt ruhig, flüssig und passt perfekt zum entspannten Charakter des Spiels.
Technisch läuft Planet of Lana auf dem PC sehr rund. Die Ladezeiten sind kurz, die Animationen laufen sauber, und selbst auf nicht ganz aktueller Hardware bleibt das Spiel stabil.
Es braucht eben keine High-End-Grafikeffekte, um gut auszusehen. Der handgemalte Stil sorgt ganz von selbst dafür, dass fast jeder Bildschirm wie ein kleines Kunstwerk wirkt. Die Performance bleibt dabei durchweg angenehm konstant.
Auch der Sound trägt viel zur Atmosphäre bei: Die Musik schmiegt sich unaufdringlich an das Geschehen an, die Umgebungsgeräusche sind klar und stimmig, und insgesamt fühlt sich alles sehr harmonisch an.
Grafisch glänzt das Spiel nicht durch technische Komplexität, sondern durch künstlerische Qualität. Die Farbpalette, die Beleuchtung und die Perspektive der 2D-Landschaften sorgen dafür, dass jede Szene wie ein kleines Kunstwerk wirkt. Auch die Soundkulisse ist sauber abgemischt und passt sich harmonisch an jede Spielsituation an.
© Wishfully / Thunder PublishingFazit: 9/10
Planet of Lana ist ein kleines, aber unglaublich liebevoll gestaltetes Abenteuer, das zeigt, wie viel Wirkung ein Spiel entfalten kann, ohne auf große Action oder komplexe Mechaniken zu setzen. Die Kombination aus wunderschöner, handgemalter Optik, einem gefühlvollen Soundtrack und der warmen Beziehung zwischen Lana und Mui schafft eine Atmosphäre, die man so schnell nicht vergisst.
Spielerisch bleibt alles angenehm zugänglich, die Rätsel sind einfallsreich, aber nie frustrierend, und die ruhige Steuerung passt perfekt zum überraschend emotionalen Erzählstil. Man merkt in jedem Moment, wie viel Herz das Entwicklerteam hineingesteckt hat.
Wer ein atmosphärisches, entspanntes und künstlerisch beeindruckendes Erlebnis sucht, wird mit Planet of Lana mehr als belohnt. Es ist ein Spiel, das weniger durch Größe, sondern durch Seele gewinnt und genau deshalb nachhaltig im Gedächtnis bleibt.

Schon als Kind spielte Maik auf dem Sega Mega Drive – dort entfachte seine Leidenschaft für Videospiele. Titel wie Sonic und The Lost Vikings faszinierten ihn und prägten seinen Entdeckergeist. Heute zockt Maik nahezu jede Art von Spiel; seine Neugier ist groß – am liebsten Zombie-Survival-Games und RPGs mit vielen Möglichkeiten und Herausforderungen.
