Battlefield 6
Mit großen Erwartungen und vor allem Spannung blickte die Gaming-Welt auf die Veröffentlichung des neuen Battlefield 6. Schon mit Beginn der Beta-Phase waren die sozialen Medien voll von Meinungen und Vergleichen mit dem ebenfalls neu erscheinenden Ableger von Call of Duty. Für viele war schnell klar, dass die Macher von Call of Duty dieses Jahr keine Chance haben werden. Ob auch ich dieser These folgen werde, sollt ihr in diesem Test erfahren.
Eines bleibt zum Start des Spiels zu sagen. Battlefield 6 nimmt keine Rücksicht auf Zurückhaltung: Großflächige Schlachtfelder, moderne Kriegsführung und spektakuläre Zerstörungsketten definieren den Anspruch. Veteranen sowie Neueinsteiger sollen hier gleichermaßen ihren Platz finden.
Seit dem 10. Oktober 2025 dürfen die Spieler auf dem PC, der Playstation und der Xbox zur virtuellen Waffe greifen und das Spiel von den Entwicklern Battlefield Studios, DICE, Criterion Games, Motive Studios und Ripple Effect Studios ausgiebig spielen.
Schauen wir jetzt mal, ob Battlefield 6 den hohen Ansprüchen der Gaming-Welt gerecht werden kann. Nach den sehr gemischten Meinungen von Battlefield 2042 liegt die Messlatte ziemlich hoch.
Kampagne zwischen Chaos und Kalkül
Kurz nach dem Start der Kampagne wird deutlich, welche Richtung die Entwickler einschlagen wollen: kinoreife Szenen gepaart mit intensiven Kämpfen und einer Menge Explosionen.
© Electronic Arts Inc.Thematisch könnte die Story auch nicht näher an den realen Situationen liegen. Der Austragungsort des Konfliktes bezieht sich hauptsächlich auf den Kontinent Europa. Mit der Ermordung des NATO Generalsekretärs kam es zu vielen Brüchen in den Allianzen, so dass die NATO so geschwächt, wie noch nie da steht. Das möchte eine Privatarmee unter dem Namen Pax Armata direkt ausnutzen und attackiert sämtliche Ziele in Europa. Deren Motivation ist es Frieden mit Waffengewalt herzustellen. Und so kämpfen wir auf diversen Schlachtfeldern wie Istanbul oder der norwegischen Tundra gegen die Mitglieder von Pax Armata.
Die Story bleibt stellenweise zwar vorhersehbar, allerdings ist deren Inszenierung einfach gelungen. Direkt in der zweiten Mission müssen wir aus einem Flugzeug per Fallschirm abspringen und bekommen währenddessen die für mich atemberaubendste Szene auf dem Bildschirm präsentiert.
© Electronic Arts Inc.Die KI macht in den Missionen auch keinen schlechten Eindruck. Sie geht in Deckung und ballt das Feuer auf die eigene Person. Dennoch können die Szenen mit menschlichen Spielern nicht mithalten, so dass es sich doch manchmal leicht nach Schießbude anfühlt. Auch unsere KI-Mitstreiter machen einen ordentlichen Job und verzeichnen hin und wieder ein paar Abschüsse.
Mir persönlich hat zudem die kleine Museumstour sehr gefallen. Es lohnt sich, in der Kampagne auch mal den Blick nach Links oder Rechts zu riskieren.
© Electronic Arts Inc.Multiplayer mit enormer Wuchtigkeit
Mittlerweile braucht man es eigentlich nicht mehr zu schreiben, aber der Multiplayer-Modus ist das Herzstück des Spiels. In Partien mit sage und schreibe 128 Spielern entfaltet Battlefield 6 sein ganzes Potential. Hier erobern wir Sektoren, durchbrechen die Verteidigungslinien des Gegners oder duellieren uns in standardmäßigen Team-Deathmatch-Partien.
© Electronic Arts Inc.Die Alleinstellungsmerkmale sind hier immer noch die zahlreichen Fahrzeuge, welche bei guter Führung einen echten Unterschied machen können. So sind in diesem Teil wieder Panzer, Flugzeuge, Helikopter und Buggys verfügbar. Auch wenn die Fahrzeuge eine enorme Durchschlagskraft besitzen, sind sie dennoch gut ausbalanciert. Die Infanterie ist mit Tellerminen – die mittlerweile einfach überall herumliegen – und Raketenwerfern sehr gut gegen alles sich bewegende Gerät gewappnet.
Battlefield 6 schafft es auch, einen hohen Wiederspielwert zu generieren, da man für ordentlich Zerstörung an Gebäuden sorgen kann. Die Spieler kreieren Wege und Spielsituationen, die so nicht in jeder Partie vorherrschend sind. So verändern sich Eroberungen verschiedener Sektoren deutlich.
© Electronic Arts Inc.Die Waffenbalance integriert sich dabei auch super in das Spielgeschehen. Zwar war die M4A1 zum Release deutlich stärker als manch andere Waffe, aber nach meiner Empfindung haben die Entwickler nach einigen Updates das Ganze ausgebessert. Auch die einzelnen Klassen (Sturmsoldat, Aufklärer, Pionier & Versorger) machen rundum einen tollen Eindruck. Squads, die alle Klassen beinhalten, sind oftmals schwer zu schlagen.
Wirklich bemerkenswert ist auch, dass es die Entwickler schafften, die Karten trotz der Weitläufigkeit nicht zu sehr auszudehnen. Die Laufwege an die Front bleiben angenehm, so dass man nicht nur mit Rennen beschäftigt ist.
© Electronic Arts Inc.Einziger Wermutstropfen: Zum Release plagten Matchmaking-Probleme und unausgeglichene Teams sowie einige kleinere Bugs das Spielerlebnis. Manchmal lief man über ein Objekt und wurde förmlich in die Luft katapultiert. Das führte bei mir das ein oder andere Mal zu einem ungewollten Ableben. Einmal ging es sogar soweit, dass ich durch die Karte gefallen bin. Neben diesem Fehler gab es auch Momente in denen der Ticketzähler des Gegners bei 998 stehen blieb und man nicht wusste, ob das Spiel überhaupt ein Ende finden wird. Und zu guter Letzt konnte ich in einem Spiel „Durchbruch“ mein Gewehr nicht mehr nach rechts drehen. Das kann man sich so vorstellen als lehnte man an einer Wand. Ich muss euch nicht sagen, dass ich ein gefundenes Fressen für jeden Gegner war. Glücklicherweise hat EA hier schon ein paar Updates nachgeliefert und eine Vielzahl der Fehlerchen behoben.
© Electronic Arts Inc.Mir persönlich fällt es als Konsolenspieler schwer, Gegner für meine Mitspieler zu markieren. Eine Markierung wird mit der L1-Taste abgewickelt. Wenn man so wie ich mit dem Zeigefinger zielt (R2-Taste), bleibt kaum eine gute Möglichkeit gleichzeitig die L1-Taste zu betätigen. Falls man doch mal mit seinem „Finger-Twister“ erfolg hatte, wird der Gegner nicht markiert, sondern man setzt einfach einen grünen Marker für sein Squad. Das hilft meiner Ansicht nach in den seltensten Fällen.
© Electronic Arts Inc.Ein weiteres Problem liegt eher weniger am Spiel, sondern mehr an den Spielern selbst. Wie oft ich nach einem Sanitäter gerufen habe, der laut Spiel gerade einmal wenige Meter von mir entfernt ist und mich nicht reanimiert hat. Entweder wird die Spielsituation falsch eingeschätzt oder die Mitspieler sehen einen einfach nicht. Trotz des offensichtlichen Markes könnte es eine weitere Hilfe geben. Damit könnte man auf sich selbst hinweisen, obwohl man nicht im Sichtfeld des Mitspielers liegt. Alles in Allem ist das aber ein Battlefield typisches Problem.
© Electronic Arts Inc.Season 1
Vor ein paar Tagen kam auch das erste größere Update heraus, dass unter dem Decknamen „Season 1“ läuft. Mit dieser Saison wurde der „Battle Royal“-Modus und der „Gauntlet“-Modus ins Spiel implementiert.
© Electronic Arts Inc.Mit dem ersteren Spielmodus versucht man natürlich in Konkurrenz mit dem Modus aus Call of Duty zu gehen. Ganz ehrlich, das funktioniert sogar recht gut. Ich habe großes Gefallen an dieser Variante gefunden, weil die Mischung aus den anderen Multiplayer-Modi bestehen bleibt und die Fahrzeuge auch hier nicht zu stark sind. Wer sich Battlefield 6 nicht kaufen möchte, der kann zumindest den „Battle Royal“ kostenfrei zocken. Allein deshalb darf man sich gern mal Battlefield ansehen.
Viel gelungener empfinde ich den „Gauntlet“-Modus. Hier ist man Teil eines Squads aus vier Personen. Jedes Squad erhält eine Mission auf einer recht kleinen Karte, die es zu erfüllen geht. So muss man bspw. einen Koffer unter seine Kontrolle bringen oder Daten herunterladen und diese extrahieren. Am Ende einer Runde fallen die schlechtesten Teams heraus. Nach mehreren Runden bzw. Missionen auf unterschiedlichen Karten stehen sich nur noch zwei Squads gegenüber und spielen um den Gesamtsieg.
Wer sich hier mit ein paar Freunden zusammen schließt, wird eine Menge Freude haben.
© Electronic Arts Inc.Durch die Tatsache, dass man das Spiel in abgespeckter Version kostenlos spielen kann, wurde das eingebaut, was es fast überall gibt – der Battle Pass. Hier bin ich wirklich hin und her gerissen, was ich davon halten soll. Natürlich bekomme ich ein paar Waffendesign usw. aber eigentlich ist es eine Sache, die zusätzliche Einnahmen schaffen soll. Selbstverständlich muss man sich diesen Pass nicht kaufen, um ein paar Items zu erhalten, aber die „coolen“ Dinge muss man halt einfach kaufen. Und vielleicht liegt es an mir persönlich, aber muss ich im X-ten Spiel den X-ten Battle Pass kaufen? Ja irgendwo motiviert es, immer weiter aufzusteigen und neue Designs freizuschalten, aber mich nervt es so langsam. Battlefield 6 schafft genügend Anreize, um gespielt zu werden. Vor allem wenn man sich die Roadmap ansieht, was in den nächsten Monaten und Jahren hinzukommen soll.
Technik: Frostbite in Höchstform
Die Frostbite-Engine zeigt eindrucksvoll, was aktuelle Hardware leisten kann. Ob Partikel- und Lichteffekte oder realistische Explosionen – Battlefield 6 ist ein wahres Spektakel. Der Soundtrack und die Soundkulisse gehören zu den besten im Genre. Das metallische Kreischen von Panzerketten, das Donnern eines nahen Luftschlags oder die Rotoren der Helikopter sind einfach atemberaubend. Ich hoffe, ihr habt ein gutes Soundsystem oder Headset, um diese Geräusche genießen zu können.
© Electronic Arts Inc.Über einige kleinere Fehler habe ich bereits in anderen Themen berichtet. Sie trüben zwar den hervorragenden Gesamteindruck ein wenig, dennoch ist Battlefield 6 ein echtes Brett geworden
Fazit: 9/10
Die Entwickler haben es meiner Ansicht nach geschafft, zu alter Stärke zurückzufinden. Ich habe wieder enorm viel Spaß, wie damals bei Battlefield 1 und Battlefield 5, welche ich eine gefühlte Ewigkeit gespielt habe. Die Schlachten sind einfach genial und bieten immer wieder die nötige Abwechslung. Auch die Spielmodi bringen sich super in das große Ganze ein und sorgen ebenfalls für den nötigen Wiederspielwert.
Auch wenn man sich in der Liga der Einzelkämpfer befindet, wird man seine Freude haben. Dennoch solltet ihr euch mit ein paar Freunden zusammenschließen, um den maximalen Spielspaß zu haben.
Grafisch ist das Spiel einfach eine Augenweite. Die Szenen sind so inszeniert, dass einem öfters mal der Atem stockt. Leider haben sich auch bei diesem Titel ein paar kleine Fehler eingeschlichen, die man dem Spiel aber verzeihen kann. Was man vom neuen Battle Pass halten soll, muss jeder für sich selbst wissen. Ich hätte ihn nicht gebraucht. Abschließend bleibt nur noch festzuhalten, dass es Call of Duty dieses Jahr ernsthaft schwer haben wird, sich gegen dieses Spiel zu behaupten. Ich muss also gestehen, dass ich auf den Zug leider aufspringen muss.


Flo ist ein Spieler durch und durch. Egal, ob Karten-, Brettspiele oder Spiele in der digitalen Welt – alle sind ihm heimisch. Seine Anfänge machte er mit dem damaligen Spiel „Hugo“ oder der blauen Edition auf dem Gameboy Color. Im Jugendalter widmete er sich neben seinem sportlichen Ausgleich dem Strategiegenre, weshalb „Age of Empires 2“ oder die „Total War“-Reihe immer noch zu seinen Lieblingsspielen zählen.
Neben diversen Strategiespielen ist er auch ein großer Freund von sämtlichen kooperativen Games. Aus diesem Grund zählen wohl „7 Days to Die“ und „Dead by Daylight“ zu den am meisten gespielten Spielen überhaupt. In diesem beiden Titeln kann und konnte er auf beste Unterstützung von Maik und Gunter zählen.
Wichtig ist allerdings, dass die Spiele eine Crossplay-Funktion besitzen, da er vorwiegend auf der Playstation unterwegs ist. Der PC und die Nintendo Switch befinden sich aber auch in seinem Repertoire.
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