Trident’s Tale

Ein Segel spannt sich im Wind, die Sonne glitzert auf den Wellen, und irgendwo am Horizont warten unbekannte Inseln voller Schätze und Gefahren. Genau dieses Gefühl von Freiheit und Abenteuer hatte mich gepackt – ein Versprechen, das jedes Piratenspiel einlösen möchte. Piratenabenteuer haben seit jeher ihren besonderen Reiz: das endlose Meer und der Traum von Freiheit auf hoher See. Trident’s Tale möchte das klassische Piratengefühl einfangen und zugleich ein zugängliches Abenteuer für alle bieten. Mit Schiff, Karte und Schwert ausgerüstet, geht es von Insel zu Insel, stets auf der Suche nach neuen Abenteuern.

Inseln voller Versprechen

In Trident’s Tale schlüpfst du in die Rolle von Ocean, einer jungen Piratin mit großen Träumen. Eines Tages entdeckt sie ein Fragment des legendären Sturm-Dreizacks, eines mächtigen Artefakts, das einst von einer finsteren Macht geführt wurde. Kaum hat sie das Relikt in den Händen, wird ihre Heimat von Skelettpiraten überfallen. Mit nichts als einem gestohlenen Schwert, einer magischen Pistole und einem Schiff macht sie sich auf eine Reise über die Weiten des Ozeans.

Auf ihrer Suche nach den verstreuten Teilen des Dreizacks begegnet Ocean einer bunten Crew aus Ex-Soldaten, verbannten Hexen und skurrilen Gefährten. Gemeinsam segeln sie von Insel zu Insel, lösen Rätsel, bekämpfen Kreaturen und sammeln Relikte, um die Welt vor dem drohenden Unheil zu bewahren. Dabei wächst Ocean nicht nur in ihrer Rolle als Kapitänin, sondern auch als Anführerin, die Verantwortung übernimmt und ihre Crew zusammenhält. Schon nach den ersten Minuten auf hoher See war klar: Das Spiel will kein Hardcore-Abenteuer sein, sondern ein entspanntes Piratenspiel zum Zurücklehnen.

Optisch versprüht das Spiel viel Charme: bunte Inseln, liebevoll gestaltete Figuren und eine cartoonhafte Ästhetik. Man spürt, dass hier ein leichtfüßiges Piratenmärchen erzählt werden soll, bei dem Entdecken und Staunen im Vordergrund stehen. Die Handlung ist leicht und märchenhaft erzählt, aber selten wirklich spannend. Dialoge bleiben oberflächlich, und die Sprecherleistungen sind solide, aber nicht packend. Wer eine dichte Erzählung sucht, wird hier kaum fündig. Für jüngere Spieler:innen oder alle, die ein locker-flockiges Piratenabenteuer suchen, reicht der Tonfall jedoch aus.

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Zuhause ist es doch meistens am Schönsten

Kämpfe um Ruhm und Ehre

Das Kernstück ist die Erkundung: Inseln anlaufen, Schätze heben, Relikte sammeln, Skelette bekämpfen. Das funktioniert grundsätzlich solide, ist aber wenig abwechslungsreich. Nach einigen Stunden wiederholen sich die Abläufe spürbar. Für Gelegenheitsspieler:innen, wie mich, mag das okay sein, wer aber Tiefgang oder Überraschungen erwartet, wird eher enttäuscht.

Die Reise über die Ozeane wird durch einfache, aber unterhaltsame Mechaniken getragen. Spieler:innen steuern ihr Schiff zwischen Inseln, lösen Rätsel und treffen auf Gegner, die es zu besiegen gilt. Das Echtzeit-Kampfsystem kombiniert Schwertangriffe mit magischen Fähigkeiten, während Ausweichen und Spezialattacken taktisches Timing erfordern – wenn auch die Steuerung gelegentlich etwas träge wirkt.

Neben Kämpfen und Erkundung können Waffen, Fähigkeiten und das Schiff nach und nach verbessert werden. Ressourcen und Relikte dienen dazu, den Fortschritt zu sichern, und eine wachsende Crew aus Gefährten bringt eigene Fertigkeiten mit, die sowohl im Kampf als auch bei Rätseln hilfreich sind. So verbinden sich klassische Piratenabenteuer-Elemente mit leichter RPG-Progression und schaffen eine zugängliche, abwechslungsreiche Spielerfahrung.

Bei den Kämpfen zeigen sich leider auch Schwächen. Die Animationen sind träge, Ausweichen funktioniert nur bedingt, und besonders in Gruppen wirken Gegner unausbalanciert. Bosskämpfe ziehen sich unnötig in die Länge. Auf der Switch kommen noch Eingabeverzögerungen und Framerate-Einbrüche hinzu, die die Kämpfe stellenweise frustrierend machen.

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Nicht mal auf hoher See hat man seine Ruhe

Fazit: 06/10

Trident’s Tale segelt zwischen zwei Welten: Auf der einen Seite bietet es ein charmantes, buntes Abenteuer, das Lust auf Erkundung macht. Auf der anderen Seite bremsen technische Probleme, ein träges Kampfsystem und die fehlende Abwechslung den Spaß aus. Leider wirkte die Switch-Version ziemlich verwaschen und in eingen Kampfsituationen sehr ruckelig. Für jüngere Spieler ist es dennoch als kleiner Einstieg in die Gaming-Welt gut gelungen.

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