Star Wars Outlaws Gold Edition

„Den wenigsten muss ich wohl das Star Wars-Universum erklären. Die Film-, Serien- und Videospielumsetzungen sind aus der heutigen Zeit schon nicht mehr wegzudenken und ikonische Figuren wie Harrison Ford als Han Solo werden wohl auch noch die nächsten Jahrzehnte in den Köpfen der Menschen bleiben. Zwar war nicht jede Umsetzung von gleicher Qualität, am Ende schaffte es die Faszination hinter den Kämpfen in den Weiten der Galaxie dennoch, Millionen von Menschen zu erreichen.“ Mit diesen Worten leitete ich vor fast genau einem Jahr den Test zu Star Wars Outlaws für Xbox Series X|S ein und niemals hätte ich damals damit gerechnet, den gleichen Titel nun auf der Nintendo Switch 2 zu spielen. Wie gut die Umsetzung funktioniert und warum ich Star Wars Outlaws nur noch auf meiner Switch 2 spiele, kläre ich im Test.

Eine Heldin, die keine ist

Die Geschehnisse von Star Wars Outlaws sind zwischen den Episoden 5 und 6 angesiedelt und wir übernehmen die Rolle von Kay Vess. Diese ist jedoch nicht allein unterwegs, sondern wird von ihrem Begleiter Nix, ein kleines echenartiges Wesen, unterstützt. Gemeinsam purzelt das Duo von einem Problem in das nächste und wir rutschen immer mehr zwischen die Fronten der einzelnen Syndikate. Wie viel Macht und Einfluss wir am Ende dabei haben, liegt an uns und unseren Handlungen in der Spielwelt.

© Ubisoft Entertainment
Kay Vess ist in so manch atemberaubender Umgebung unterwegs.

Das alles ließt sich vielleicht etwas seicht und der Beginn des Spiels ist auch nicht wirklich spannend gestaltet. Die Identifikation mit Kay gelingt nämlich erst nach den ersten Missionen des Spiels, dann aber entfaltet sich eine wirklich interessante Geschichte, die vor allem damit glänzt, dass wir nicht in der Haut eines klassischen Helden stecken. Zudem ist die Spielwelt so glaubwürdig und toll gestaltet, dass jeder Star Wars-Fan seinen Spaß haben wird, die fünf abwechslungsreichen Planeten mit ihren Bewohnern zu erkunden.

Kay und Nix sind dabei auf ganz unterschiedliche Art und Weise unterwegs. In den meisten Fällen laufen bzw. rennen wir durch die Straßen der Städte, Wüsten oder Berge, wobei wir auch auf Kays Gleiter zurückgreifen können. Letzterer lässt uns zwar schnell große Strecken überwinden, spielt sich aber insgesamt zu schwammig für mich, sodass ich etliche Male aus dem Sattel geflogen bin. Da sind die Spaziergänge durch bekannte Orte wie Mos Eisley definitiv unterhaltsamer.

Doch damit nicht genug, kann Kay auch an Vorsprüngen emporklettern oder sich mittels Enterhaken über Abgründe schwingen. Das macht das gesamte Gameplay abwechslungsreich und gefällt durch und durch beim Spielen, Parallelen zu Ubisofts Assassins Creed sind dabei spürbar vorhanden und nicht von der Hand zu weisen. Solltet ihr euch hingegen in hitzigen Gefechten wiederfinden, gilt es die Deckung zu wahren und alles aus dem kleinen Blaster rauszuholen, den Kay mit sich trägt.

© Ubisoft Entertainment
Die gemeinsame Zeit mit Nix macht definitiv Spaß.

Dieser ist im Spiel auch die einzige Waffe, über die unsere Anti-Heldin verfügt. Das mag auf den ersten Blick komisch wirken und ehrlich gesagt hat mir das zu Beginn auch nicht gefallen. Spätestens als der Blaster jedoch modifiziert werden kann und er ganz eigene Stärken bekommt, die auch ein taktisches Vorgehen ermöglichen, war ich jedoch ein Fan des kleinen Schießeisens. Darüber hinaus lassen sich zeitweise auch Waffen eurer Feinde aufsammeln, eure Nummer eins bleibt jedoch der Blaster. Zu einem großen Teil des Spielerlebnisses wird es euch jedoch sogar ermöglicht, ganz auf diesen zu verzichten.

Auf leisen Sohlen

Die meisten Missionen im Spiel lassen sich nämlich in Stealth-Manier erledigen. Dann gilt es, Strumtruppler und andere Feinde aus dem Hintergrund zu erledigen, indem sich an diese herangeschlichen wird. In diesen Sequenzen glänzt dann auch unser kleiner Freund Nix auf besondere Art und Weise. Per Knopfdruck lenkt dieser mit einem Tänzchen Feinde ab, aktiviert Schalter oder lässt ganze Bereiche explodieren. Da geht einem als bester Freund des Alienwesens definitiv das Herz auf.

Neben der rund 20 Stunden andauernden Story könnt ihr euch auf viele weitere Nebenmissionen und Minispiele freuen. Glücklicherweise hat Ubisoft jedoch dazugelernt und bietet euch nicht unzählige Wegpunkte, die eine einst schöne Karte pflastern. Stattdessen ist die Auswahl überschaubar gut gestaltet und streckt die Spielzeit auf kompakte 40 Stunden. Somit erhaltet ihr ein Abenteuer, welches definitiv gut durchgespielt werden kann.

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Schwer bewaffnet müsst ihr euch euren Feinden stellen.

In den Nebenmissionen inkludiert sind auch die einzelnen Syndikate, für welche ihr Missionen erledigen könnt. Dadurch steigt euer Ruf in der jeweiligen Fraktion, was euch neue Wege ermöglicht. Gleichzeitig kann ein schlechter Ruf aber auch dazu führen, dass ihr plötzlich in einst ruhigen Gebieten auf der Fahndungsliste steht. Zu viel müsst ihr aber nicht beachten, da ein geschicktes Spielen es euch auch ermöglicht, sich in fast allen Bereichen die Wage zu halten, um die größtmöglichen Vorteile für sich herauszuziehen.

Einen besonderen Kniff bietet euch Star Wars Outlaws außerdem im Erlernen neuer Fähigkeiten. Hierfür müsst ihr in der Spielwelt zuerst hilfreiche Personen treffen, denen ihr unter die Arme greifen dürft. Anschließend erhaltet ihr kleinere Missionen und Aufgaben, die oftmals nebenbei erledigt werden können wie beispielsweise eine bestimmte Distanz mit eurem Bike zu springen. Definitiv eine motivierende Art und Weise, die eigenen Möglichkeiten in der Spielwelt zu erweitern.

Träge Flüge durch die Galaxis

Die wohl größte Kritik muss sich Star Wars Outlaws bei den Ausflügen durch die Galaxie gefallen lassen. Zwar sind diese zumindest anfänglich imposant gestaltet, im direkten Vergleich zu den Erkundungen auf den Planeten bieten die Orbits aber einfach viel zu wenig. Hier ist definitiv Potenzial auf der Strecke geblieben. Glücklicherweise sind die Schnellreisepunkte gut gewählt, sodass ihr im Laufe des Abenteuers nur wenig in der Galaxie unterwegs sein müsst.

© Ubisoft Entertainment
Welche neue Fähigkeit sollte ich wohl als nächstes freischalten?

Zuletzt möchte ich noch auf die technischen Aspekte der Nintendo Switch 2 eingehen. Den Soundtrack des Spiels habe ich bereits vor einem Jahr gelobt und hier kann ich mich nur wiederholen. Was ihr an Melodien und auch Soundeffekten auf die Ohren bekommt, ist vortrefflich. Ebenso kann ich auch nur die technischen Aspekte des Spiels beleuchten. Star Wars Outlaws jederzeit auf meiner Switch 2 zu spielen ist vortrefflich und das Ganze klappt einfach tadellos. Gerade am TV-Bildschirm kann sich das Abenteuer sehen lassen, wenngleich auch im Handheld-Mode eine ganze Menge vortreffliche Momente geschaffen werden. Das Field of View dürfte zwar etwas besser sein und auch der ein oder andere Bug hat sich ins Spiel geschlichen, das schmälert aber das fantastische Abenteuer keineswegs. Daher schaut euch Star Wars Outlaws unbedingt an, denn ihr werdet es wohl kaum bereuen.

Zuletzt sei noch erwähnt, dass ihr mit der Nintendo Switch 2-Version die Gold Edition des Spiels erhaltet, welche zusätzliche Missionen und Extras enthält. Damit erhaltet ihr also die beste Fassung, die ihr von Star Wars Outlwas erhalten könnt, wobei bereits das reine Hauptspiel seinen Preis wert ist.

Fazit: 9/10

Star Wars Outlaws ist für mich eine Wucht. Die Immersion, die das Spiel schafft, ist vortrefflich und das mit einer Open World, die nicht mit allerlei Dingen zugekleistert ist, sondern sich natürlich anfühlt. Dabei macht unsere Anti-Heldin Kay eine vortreffliche Figur, wobei sie ohne Nix wohl nur halb so interessant wäre.

Hinzu kommen die wirklich spaßigen Missionen, die vor allem durch die Stealth-Einlagen und die Möglichkeiten von Nix an Spannung gewinnen. Leider sind die Ausflüge durch den Weltraum nicht ganz so gelungen. Hier hat Ubisoft definitiv Potenzial verschwendet, um noch mehr aus Star Wars Outlaws rauszuholen. Dennoch ist die knapp 20 Stunden lange Story sein Geld wert und mit einer gesamten Spielzeit von etwa 40 Stunden bekommen wir endlich auch mal wieder ein Open World-Spiel, welches im Ganzen genossen werden kann. Nintendo Switch 2-User dürfen daher ungehindert zuschlagen.

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