Gradius Origins

Im unendlichen Kosmos der Arcade-Legenden gibt es wenige Spiele, die so prägend und unverwechselbar sind wie Gradius. Seit seiner Erstveröffentlichung 1985 hat es sich einen festen Platz in der Videospielgeschichte gesichert und gilt bis heute als Meilenstein des Shoot-’em-up-Genres. Während moderne Titel oft mit spektakulären Effekten und aufwendig inszenierten Storylines überzeugen wollen, zeigt Gradius, dass pure Spielmechanik, raffinierte Levelgestaltung und eine klare Herausforderung das Fundament zeitloser Faszination bilden. Steigt mit uns ins Cockpit des Vic Viper und erlebt, warum Gradius auch Jahrzehnte später noch begeistert.
Vom simplen Schuss bis zur taktischen Waffenwahl
In Gradius übernehmt ihr die Kontrolle über das Raumschiff Vic Viper, das in einer Welt voller außerirdischer Bedrohungen ums Überleben kämpft. Anders als viele seiner Zeitgenossen bietet das Spiel kein festgelegtes Upgrade-System, sondern das legendäre Power-Meter. Jeder besiegte Gegner hinterlässt Power-Up-Kapseln und mit diesen kann man selbst entscheiden, wann man Speed-Ups. Raketen, Doppel-Schüsse, Laser, Begleiter_Drohnen oder ein Kraftfeld aktiviert. Dieses System gibt dem Spieler ein ungewohntes Maß an Freiheit und Strategie. Aber Vorsicht: Ein einziger Fehler kann alles zunichtemachen. Wer stirbt, verliert sämtliche Upgrades und muss sich geschwächt durch feindliche Wellen kämpfen. Gerade auf der Switch mit ihren neuen Komfortfunktionen (Save States, Rückspulfunktion, Trainingsmodus, Invincible Mode) wirkt dieses System noch einmal moderner, weil man Risiken eingehen kann, ohne permanent um alles gebracht zu werden. Das Spielgefühl schwankt dadurch angenehm zwischen klassischer Härte und optionalem Einsteigerfreundlich-Modus.

Im Multiplayer-Modus (lokal via Couch-Koop) entfaltet die Collection noch einmal besonderen Reiz – gerade die Salamander-Spiele leben von gemeinsamer Action.
Von Asteroidenfeldern bis Salamander III
Die Collection umfasst insgesamt sechs Hauptspiele (darunter Gradius I–III, Salamander, Life Force, Salamander II) sowie diverse regionale Varianten. Als Bonus gibt es sogar Salamander III, einen neuen Teil, der exklusiv für diese Collection entwickelt wurde.
Ob enge Asteroidenfelder, die berüchtigten Moai-Köpfe oder die explosiven Vulkan-Levels – die Vielfalt ist beeindruckend. Besonders charmant: Auch wenn die Grafik aus heutiger Sicht schlicht wirkt, hat jedes Spiel seine eigene Identität und unverwechselbare Bosskämpfe. Salamander III bringt frische Designs ins Spiel, auch wenn nicht jede Stage die Klasse der Klassiker erreicht.

Die Emulation läuft auf der Switch sauber und ohne störenden Input-Lag. Die Steuerung mit Joy-Con oder Pro Controller ist präzise und angenehm, wobei längere Sessions klar mit dem Pro Controller besser funktionieren.
Die Galerien mit Artworks, Soundtracks und Bonus-Material sind eine schöne Ergänzung für Fans. Musikalisch überzeugen die Spiele mit ihren treibenden Arcade-Soundtracks – egal ob die heroischen Themes von Gradius II oder die düsteren Klänge aus Life Force.
Es ist nicht alles Gold, was glänzt
Natürlich merkt man Gradius seine Wurzeln im Jahr 1985 an. Auf der Nintendo Switch (z. B. in Arcade Archives oder Collections) läuft das Spiel stabil, mit originalgetreuer Emulation und optionalen Hilfsfunktionen wie Rewind oder Save States, die den harten Schwierigkeitsgrad abfedern. Die Grafik wirkt heute schlicht, war aber damals eine kleine Sensation durch flüssiges Scrolling und große, detaillierte Bosse. Der Soundtrack ist treibend, heroisch und ein Ohrwurm für Arcade-Veteranen. Die Musik baut Spannung auf und treibt den Spieler durch jede Welle.
So beeindruckend das Spiel für seine Zeit war, so spürt man heute auch die Limitierungen. Der Schwierigkeitsgrad ist extrem hoch und nicht jedermanns Sache. Stirbt man in späteren Leveln, ist es oft nahezu unmöglich, ohne Frust wieder aufzuholen. Die Steuerung ist zwar präzise, aber für Einsteiger ungewohnt träge, besonders beim ersten Speed-Up. Doch diese Mängel mindern nur wenig die historische Bedeutung und die Faszination, die das Spiel bis heute ausstrahlt.

Fazit: 08/10
Die Gradius Origins Collection für Nintendo Switch ist mehr als nur Nostalgie. Sie vereint Klassiker, Spin-offs und einen neuen Titel in einer liebevoll aufbereiteten Sammlung, die sowohl Hardcore-Fans als auch Neulingen den Zugang erleichtert. Die Mischung aus taktischem Power-Meter-System, ikonischem Leveldesign und neuen Komfortfunktionen macht sie zu einem der besten Retro-Pakete des Jahres. Gradius überzeugt bis heute durch eine herausfordernde Balance aus Reaktion und Strategie. Die Switch-Version punktet zusätzlich mit einer umfangreichen Sammlung, sauberer Emulation, ikonischen Soundtracks, Couch-Koop und nützlichen Komfortfunktionen wie Rewind oder Save States. Auf der Schattenseite bleibt der gnadenlose Schwierigkeitsgrad, der durch Power-Downs oft zu Frust führt. Auch wenn die Komfortfunktionen das abmildern, ist Gradius nach wie vor kein Spiel für Ungeduldige. Zudem merkt man den Klassikern ihr Alter grafisch und spielerisch an, während der neue Salamander-Teil nicht ganz an die Qualität der Originale heranreicht und einige wichtige Titel in der Sammlung fehlen. Ein würdiges Denkmal für eine legendäre Reihe, das beweist, dass Arcade-Klassiker auch 2025 noch glänzen können.

Begonnen hat Gunter seine Gamingerfahrung mit Tetris auf dem ersten Gameboy. Im Laufe der Zeit und der verschiedenen Handhelden entwickelte sich eine Liebe für Pokèmon. Während seines Studiums kamen viele Indiegames, wie The Binding of Isaac oder Dead by Daylight dazu, die noch heute in vielen Stunden gespielt werden. Heute wird alles gezockt, von Triple A bis zum Indiegame, worauf er Lust hat.