Hop ’n‘ Marty

Ich liebe einfach Platformer. Das Genre begeistert mich seit Titeln wie Super Mario 64 oder auch Bomberman 64 und ich kann großen wie auch kleinen Genrevertretern eine Menge abgewinnen. Der Titel Hop ’n‘ Marty wirkt auf den ersten Blick wenig begeisternd, hat mich dennoch einige Spielstunde unterhalten. Weshalb, das verrate ich im Test.

Ein Titel alter Schule

Die Story des Spiels beginnt damit, dass die Zwergseidenäffchen der Spielwelt verschwinden. Das Duo Hop und Marty nimmt sich diesem Problem an und bereist gleich mehrere Ländereien, um die insgesamt 51 kleinen Äffchen nach Hause zu holen. Dabei orientiert sich das ungleiche Paar ganz klar an den Serienvorbildern Banjo und Kazooie, wenngleich nicht der gleiche Charme auf mich als Spieler übertragen wurde.

Die Platformer-Level erreicht ihr über eine Oberwelt, wobei das Labor eines hilfsbereiten Professors als Dreh- und Angelpunkt dient. Von diesem ausgehend startet ihr die Level des Spiels, wobei eine gewisse Anzahl an Bananen und Äffchen nötig sind, um neue Bereiche freizuschalten. Das Konzept funktionierte bereits bei anderen Platformern und auch bei Hop ’n‘ Marty geht das System auf.

© Diplodocus Games / Evilkookey Games
Ideen wie dieser an The Legend of Zelda angelehnte Kampf gehören zu den besten Momenten des Spiels.

Die Level des Spiels sind abwechslungsreich gestaltet und bietet ganz eigene Kulissen und Ideen. Vom großen Waldgebiet bis zu schwebenden Inseln, die einer Sammlung aus Gesellschaftsspielen entstammen, ist für jeden was dabei. Einzelne Quests in den Leveln sorgen zudem für weitere Individualität, wobei unser Duo stets auf die gleichen Fähigkeiten zurückgreift.

Marty kann laufen, springen und Kokusnüsse verschießen und sobald ihr in einigen Bereichen auf Hop wechselt, sind auch hohe Sprünge und das Anheften an Haltepunkten mit Hops langer Zunge möglich. Nichts davon definiert das Genre neu, dennoch sind die Ideen stimmig umgesetzt und wissen zu gefallen. Eine Entwicklung der Charaktere mit neuen Fähigkeiten hätte dem Spiel jedoch gut gestanden, diese Chance wurde jedoch verpasst.

Mehr als nur Grabbelware?

Das Suchen und Sammeln der kleinen Fellknäule stellt am Ende das Beste am gesamten Gameplay dar. Dank kleinerer Rätsel und Herausforderungen spielt sich das Ganze dabei sogar deutlich besser, als die technische Umsetzung vermuten lässt. Diese ist nämlich längst überholt und ich konnte in dieser auch nicht den Charme der 90er-Jahre wieder entdecken.

© Diplodocus Games / Evilkookey Games
Oftmals sieht das Geschehen einfach nicht gut aus.

Stattdessen wirkt Hop ’n‘ Marty technisch einfach wie ein schnell zusammengeschustertes Spiel. Das zeigt sich vor allem in einem Kamera-Bug. So wechselt ohne erkennbaren Grund die Y-Achse der Kamera zu invertiert und wieder zurück. Ein Ein- bzw. Ausschalten im Menü hat immer nur kurzfristigen Erfolg gebracht, was vor allem die Bereiche des Spiels, die Zielgenauigkeit voraussetzen, zu einer Tortur machte. Würden diese und manch andere kleine Fehler behoben werden, könnte Hop ’n‘ Marty deutlich mehr sein, als ein schlichter Platformer sein. Bis dahin sollten nur Genre-Fans mit Bedacht einen Blick wagen.

Fazit: 5/10

Hop ’n‘ Marty ist im Kern ein wirklich unterhaltsamer Platformer. Die Level sind abwechslungsreich, die Repertoire an Fähigkeiten passt und das Sammeln der kleinen Äffchen in der Spielwelt gefällt. Dennoch hätte dem Abenteuer etwas mehr Feinschliff gut gestanden. So wirkt das Abenteuer äußerlich einfach nicht rund und ein nerviger Kamera-Bug ist leider auch noch nicht behoben worden. Mit etwas mehr Herzblut hätte Hop ’n‘ Marty ein Geheimtipp für einen schmalen Taler werden können, denn für die rund zehn Euro bekommt ihr eine spaßige Kost geboten.