Madden NFL 26 & College Football 26

Saquon Barkley backwards hurdle

Es ist mal wieder so weit: Jedes Jahr schmeißt EA die aktuellen Ausgaben seiner Sportspiele auf den Markt. So natürlich auch die American Football-Versoftungen Madden NFL und College Football. Ich habe mir die beiden 26er Ausgaben angeschaut und habe leider nicht nur Gutes zu sagen.

Zwei unterschiedliche Erfahrungen

Im Grunde folgen beide Spiele logischerweise demselben Weg wie vergangenes Jahr. In College Football starten wir im Senior Year unserer Highschool, um uns dann möglichst für verschiedene Colleges zu empfehlen und uns letztlich bei unserer Traum-Uni einzuschreiben. Erfüllen wir deren Voraussetzungen nicht, können wir uns den Spot als Starter aber erstmal getrost abschminken und müssen ihn uns hart erarbeiten. Bei einem weniger renommierten College ist der Posten als Starter unter Umständen direkt unser, allerdings können wir dann eher weniger um die Meisterschaft mitspielen und auch in den Spielen dank starker Gegner schlechter glänzen. Taktieren und das Managen des Alltags gehören hier zum Tagesgeschäft.

EA SPORTS™ College Football 26_Zimmermenü© EA SPORTS
In unserem Zimmer werten wir unseren Spieler auf, managen unseren Alltag und Trainieren fürs nächste Match.

In Madden NFL 26 geht der Weg dann selbstverständlich direkt über den Draft in der stärksten Football-Liga der Welt weiter. Hier geht’s weniger um Alltagsmanagement, sondern die Verbindungen zu unseren Coaches und Kollegen.

Auch atmosphärisch unterscheiden sich die beiden Titel. Wie schon letztes Jahr wirkt Madden dabei auf mich etwas steril, der coole Fernsehübertragungs-Look vergangener Tage wird irgendwie nicht mehr so ganz erreicht. College Football weiß dabei mit wesentlich authentischerer Atmosphäre zu überzeugen und zelebriert jedes Spiel mit einem Einlauf nebst Party und Marching-Band, den wir bereits in unserer Spielfigur selbst durchlaufen dürfen. Auch auf die Fans wird wesentlich öfter draufgehalten.

EA SPORTS™ College Football 26 Einlauf© EA SPORTS
Vor jedem College Match geht ordentlich die Lutzi ab.

Grafik und Gameplay auf Topniveau

Grafisch sind beide Titel dafür nochmal ein Stück ausgereifter als vergangenes Jahr. Clipping kommt auch bei wilden Menschenhaufen oder Tackles kaum noch vor, die Animationen sind noch ein Stück lebensechter geworden, ohne die Steuerung zu beeinträchtigen. Die ist übrigens tadellos geblieben und sowohl als Quarterback als auch als Running Back haben wir stehts die volle Kontrolle. Ganz im Rahmen unserer Möglichkeiten, versteht sich. Dahingehend brennt hier also nichts an. Auch als Trainer können wir uns verdingen. Perfekt für alle, die keine Lust auf Stick-Akrobatik haben und lieber dem strategischen Aspekt des Sports frönen.

Madden NFL 26 Spieler rangeln um Ball© EA SPORTS
Wie akkurat und realistisch Catches, Tackles und Ballhawks mittlerweile umgesetzt sind, ist wirklich beeindruckend.

Was vom Showdown übrig blieb

Dennoch bedeutet zumindest Madden NFL 26 für mich leider einen kleinen Rückschritt gegenüber dem Vorjahr. Zum einen fehlen mir die Showdown-Matches, die nicht mehr so prominent eingebaut sind, wie vergangenes Jahr und offenbar nur noch in Online-Matches zur Verfügung stehen. Zum anderen kommt mir die Menüstruktur noch unübersichtlicher und unnötig komplizierter vor.

Vor allem der Ultimate Team-Modus erschlägt einen regelmäßig mit Pop-Ups und verpflichtenden Pack Openings, bevor man überhaupt mal den Rasen betreten darf. Das ist übrigens in beiden Spielen so. Sich durch die endlosen Menüpunkte zu wühlen ist einfach mega nervig und kommt mir persönlich wie eine absichtliche Entscheidung vor, um Spielende vielleicht doch einmal zufällig ins Kaufmenü zu bugsieren.

EA SPORTS™ College Football 26 Furchtanzeige© EA SPORTS
Kennt jeder, der schonmal selbst gespielt hat: Wird es Auswärts laut im Stadion und das Team steht unter Druck, dann simuliert das Spiel Nervosität, indem die Routen nicht mehr klar angezeigt werden. Dann müssen wir unser gewähltes Play selbst im Kopf haben. Cool!

Fazit:

Madden NFL 26: 8/10; College Football 26: 9/10

Wie immer dürfen wir die Änderungen beider Spiele über weite Strecken mit der Lupe suchen. Wo Gameplay und Grafik über jeden Zweifel erhaben sind (auf PS5 sogar mit Performance-Modus: YAY!), steht Madden NFL aber zum zweiten Mal in Folge etwas bei der Präsentation hinten an. Das überwiegende Fehlen der Showdown-Matches trifft mich persönlich besonders, ebenso wie die katastrophale Menüführung, vor allem im Ultimate Team.

Colllege Football leistet sich da weniger Schnitzer im Vergleich zum Vorgänger, auch wenn die Menüs hier ebenso selbsterklärender sein dürften. Wer also eine authentische American Football Story erleben möchte, sollte auf jeden Fall zu College Football greifen. Alle anderen müssen überlegen, ob das Mü an besserer Spielphysik den Kauf von Madden NFL 26 wert ist. Madden NFL 25 ist für mich unterm Strich leider das bessere Spiel. Wer schon länger nicht mehr zugeschlagen hat, macht aber auch mit Madden NFL 26 absolut nichts falsch.

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